Vierstimmiger homophoner Satz („Kantionalsatz“)

Ein Kantionalsatz ist ein vierstimmiger homophoner Vokalsatz mit der Liedmelodie im Sopran. Homophon bedeutet, dass alle Stimmen im gleichen Rhythmus den gleichen Text singen und dass die Stimmen melodisch wenig ausgeprägt sind.

Dieser Satztyp entstand im 16.Jahrhundert in der Folge der Reformation, als Kirchengemeinde und Laien-Ensembles aktiv an der Kirchenmusik beteiligt werden sollten. Die Sätze mussten einfach zu singen sein und trotzdem eine hohe musikalische Qualität haben. Bei den Satzregeln steht deshalb immer eine leichte Ausführbarkeit im Vordergrund.

Komponisten waren: Hans Leo Haßler, Lukas Osiander, Heinrich Schütz, Michael Prätorius

Bis heute spielt dieser stark standardisierte Satztyp in der Vokal- und Instrumentalmusik für Laien eine wichtige Rolle.

LIteratur: Wolf, Erich: Der vierstimmige homophone Satz. Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 1965

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