Kirchentonleitern (Modi)

Der basic sept chord und die drei leitereigenen Optionstöne bilden zusammen eine Kirchentonleiter (Modus). Die alten Kirchentonleitern sind in der Jazztheorie "zu neuen Ehren" gekommen. Sie bilden ein wichtiges Element für die Harmonie- und Melodielehre. Die Kirchentonleitern werden so genannt, weil sie in den einstimmigen Kirchengesängen des Mittelalters und später in den mehrstimmigen polyphonen Kompositionen der Renaissance verwendet wurden. (Dabei kam Lokrisch nicht vor).

Dadurch, daß aus der C-Dur-Tonleiter jeweils andere Ausschnitte mit entsprechendem Grundton gewählt werden, liegen die charakteristischen Halbtonschritte immer an anderer Stelle (relativ zum jeweiligen Grundton):

 

Noch charakteristischer als die Lage der Halbtonschritte ist die "Farbe" der jeweiligen Tonleiterstufen. Hier eine Darstellung der Kirchentonleitern, die nach der Zahl der erniedrigten oder erhöhten Tonleiterstufen geordnet ist. Ganz links herrscht die stärkste "Abwärtstendenz" vor, ganz rechts die stärkste "Aufwärtstendenz":

An der „Farbe“ der Stufen lassen sich die Kirchentonarten auch in komplexeren Zusammenhängen gut hörend erkennen:

 

 

In der Harmonik des 17.Jahrhunderts verschwand die Vielfalt der Modi; unsere heutigen Tongeschlechter Dur und Moll blieben übrig. In der Jazztheorie hingegen wurde das System der Skalen weiter ausgebaut und durch Alterierungen erweitert (s.alterierte tension notes).